Forschung am Institut für Radioökologie und Strahlenschutz

Forschung am IRS

Am IRS forscht ein interdisziplinäres Team an Fragestellungen, die mit Radionukliden in der Umwelt verknüpft sind. Dabei werden mit modernsten analytischen Methoden wichtige Daten zur Abschätzung der Strahlenexposition des Menschen generiert. Damit soll ein umfassendes Verständnis der für den Ausbreitungspfad bis zur Exposition des Menschen zugrundeliegenden Prozesse erzielt werden.

Das IRS ist dabei in nationale und internationale Verbundprojekte eingebunden.

Forschung am IRS

Am IRS forscht ein interdisziplinäres Team an Fragestellungen, die mit Radionukliden in der Umwelt verknüpft sind. Dabei werden mit modernsten analytischen Methoden wichtige Daten zur Abschätzung der Strahlenexposition des Menschen generiert. Damit soll ein umfassendes Verständnis der für den Ausbreitungspfad bis zur Exposition des Menschen zugrundeliegenden Prozesse erzielt werden.

Das IRS ist dabei in nationale und internationale Verbundprojekte eingebunden.

Was ist Radioökologie?

Radioökologie ist die Wissenschaft von Entstehung, Vorkommen und Verbreitung der Radionuklide in der Umwelt. Sie befasst sich mit dem Phänomen Radioaktivität von der Entstehung der Elemente bis zum Zerfall, von den Quellen bis zu den Senken oder von der Erzeugung künstlicher Radioaktivität bis zur Endlagerung radioaktiver Abfälle und beschreibt die Pfade der Radionuklide durch die Umwelt zu Pflanzen, Tieren und Menschen sowie ihre Wechselwirkung mit der unbelebten und belebten Natur bis hin zur resultierenden Strahlenexposition der Lebewesen.

Die Radioökologie entstand in der Folge der Kontamination der Umwelt mit Radionukliden aus dem globalen Fallout der oberirdischen Kernwaffenexplosionen. Aufgrund des starken Rückgangs der Exposition nach Einstellung der Tests fokussiert die Radioökologie heute auf andere Themen. Schwerpunkte deutscher Forschung in der Radioökologie sind Ausbreitung der Emissionen von kerntechnischen Anlagen (zum Beispiel Wiederaufarbeitungsanlagen Sellafield und La Hague) sowie von ehemaligen Uran Bergbaugebieten, z.B. in Sachsen aber auch der Folgen der Reaktorunglücke in Chernobyl und Fukushima. Erhebliche Einträge zumeist kurzlebiger Radionuklide entstehen bei medizinischen therapeutischen und diagnostischen Verfahren (z.B. Tc-99m, I-131). Untersuchungen der Ausbreitungspfade bis hin zur Strahlenexposition des Menschen erfolgen heute mit modernsten analytischen Methoden zum Teil auf mikroskopischer Ebene um von der chemischen Speziation bis hin zum Wirken von Mikroorganismen ein umfassendes Verständnis der zugrundeliegenden Prozesse zu erzielen.

Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Uran und Thorium sowie deren Zerfallsprodukte, insbesondere des Radons, das mit seinen Folgeprodukten den größten Teil zur natürlichen Strahlenexposition beiträgt. In diesem Kontext erfolgen Untersuchungen von Wohnraum in Gebieten mit erhöhter Radonaktivität sowie Gebäude mit Th/U haltigen Lehmwänden.

Erhöhte Strahlenexpositionen durch technologisch erhöhte Vorkommen natürlicher Radionuklide (TENORM = technologically enhanced naturally occuring radioactive materials) sind ebenfalls  ein Thema der Radioökologie, das aufgrund ihres hohen Anteils an der weltweiten Strahlenexposition des Menschen in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen hat. Ein aktuelles Beispiel ist hier die Anreicherung natürlicher Radioaktivität bei der Nutzung von Erdwärme in Geothermieanlagen.