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ENTRIA-Memorandum

Zentrale Spannungsfelder bei der Entsorgung identifiziert

Bei der Entsorgung hochradioaktiver Reststoffe und Abfälle steht Deutschland möglicherweise an einem Wendepunkt. In einem Standortauswahlverfahren soll u.a. geklärt werden, welche zentrale Entsorgungsoption welche Vor- und Nachteile besitzt. Dieses Problem der Schlüsseloptionen „wartungsfreies Tiefenlager“, „Tiefenlager mit Rückholbarkeit“ und „langfristige Oberflächenlagerung“ steht im Mittelpunkt des interdisziplinären Forschungsverbunds ENTRIA, der von der Niedersächsisch-Technischen Hochschule (NTH) und externen Partnern getragen wird. ENTRIA präsentiert heute, am 30. April, in einem Memorandum ein Set einschlägiger Spannungsfelder, mit denen sich alle Entscheidungsträger in den nächsten Jahren auseinanderzusetzen haben.

„Dies ist auch ein Angebot für die neue Kommission. Wir geben im Memorandum keine fertigen Antworten oder Entscheidungsvorlagen, sondern legen dar, was es bei Entscheidungen zu bedenken gilt. Wir haben es mit einem technisch wie gesellschaftlich komplexen Problem zu tun ,“ sagte Clemens Walther (stellvertretender ENTRIA-Sprecher und ebenfalls Mitglied der NTH). So würden z.B. Zielkonflikte auftreten, wenn rückholbare Tiefenlager im Vergleich zur wartungsfreien Tiefenlagerung generell als vorteilhaft angesehen werden. Ebenso ist bei der zu prüfenden Option der langfristigen Oberflächenlagerung nach der Fairness zu fragen. Ist es fair, unseren Nachkommen die Sorge um diese Stoffe überwiegend abzunehmen? Oder soll man unseren Nachkommen im Gegenteil möglichst viel Freiheit für eigene Entscheidungen lassen? Mehr als 20 solcher „Spannungsfelder“ zeigt ENTRIA in seinem Memorandum auf. Die Forschungen des Projekts werden 2017 abgeschlossen.


Download des Memorandums