Die Forschungsplattform ENTRIA befasst sich mit Optionen zur Entsorgung hochradioaktiver (wärmeentwickelnder) Reststoffe. Die seit Jahrzehnten anhaltende gesellschaftliche Debatte und auch die Resonanz auf aktuelle politische Entwicklungen (Standortauswahlgesetz) haben deutlich gezeigt, dass diese Problematik nicht alleine vom technisch/ naturwissenschaftlichen Standpunkt aus gelöst werden kann. Deshalb vereint ENTRIA technische und gesellschaftswissenschaftliche Ansätze zur Untersuchung der drei wichtigen Entsorgungsoptionen
- Endlagerung in tiefen geologischen Formationen ohne Vorkehrungen zur Rückholbarkeit (wartungsfreie Tiefenlagerung),
- Einlagerung in tiefe geologische Formationen mit Vorkehrungen zur Überwachung und Rückholbarkeit und
- Oberflächenlagerung.
Bei der Untersuchung werden die unterschiedlichen Aufgaben und Möglichkeiten der Optionen berücksichtigt: Während ein verschlossenes wartungsfreies Tiefenlager (mit oder ohne Vorkehrungen zur Rückholbarkeit) schließlich den Endpunkt einer Entsorgungsstrategie darstellt, ist Oberflächenlagerung eine befristete, somit nicht endgültige Maßnahme. Sie stellt einen möglicherweise längerfristigen Zwischenschritt auf dem Weg zu einer endgültigen Entsorgung dar.
Im Verbundprojekt ENTRIA arbeiten zwölf Institute deutscher Universitäten und Großforschungseinrichtungen sowie ein Schweizer Partner. ENTRIA analysiert die Entsorgungsproblematik aus gleichberechtigter Sicht aller beteiligter Disziplinen, also Natur-, Ingenieur-, Geistes-, Rechts-, und Sozialwissenschaften. (Kompletter Text)
ENTRIA wird finanziert vom BMBF, FÖRDERKENNZEICHEN 15S9082A