Workshop "Technical Monitoring and Long-term Governance"

Karlsruhe, 18./19.10.2016, ITAS am KIT

Die geplante Rückholbarkeit hochradioaktiver Abfälle aus einem tiefengeologischen Endlager stellt Wissenschaft und Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen. Neben dem technischen Monitoring, das über Jahrzehnte bis zu mehreren Jahrhunderten zuverlässige Messdaten liefern soll, bedarf es gesellschaftlicher Institutionen, die diese Daten interpretieren und auf einer geregelten Grundlage eine Entscheidung treffen können muss. Diese Entscheidung kann zum Beispiel sein, dass Abfälle zurückgeholt werden müssen.

Auf dem zweitägigen interdisziplinären ENTRIA-Workshop widmeten sich 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus technischen und nicht-technischen Fachgebieten dieser Problemstellung. Weitgehende Einigkeit bestand darüber, dass die Ausgestaltung der Long-term Governance in einem „lernenden Prozess“ erfolgen muss, da angesichts zahlreicher Ungewissheiten wie u.a. die gesellschaftlich-politische Entwicklung in den nächsten Jahrhunderten Vorfestlegungen nur begrenzt möglich sind. Erfahrungen mit der Langzeit-Problematik aus den USA sowie mit Monitoring-Überlegungen anderer europäischer Länder bereicherten die Diskussion.

Die Keynotes hielten Daniel Metlay (Senior Professional Staff of the US Nuclear Waste Technical Review Board) und Anne Bergmans (Universität Antwerpen).